DESIGN BUILD - SS 2024

INVENTORY

Bachelor + Master | 5 CP

Seit der Moderne bestimmt das Wortpaar generisch / spezifisch zu großen Teilen den Architekturdiskurs. Es handelt sich um Gegensätze, die dankbar als Kategorien für Häuser, Dinge, sogar Haltungen verstanden werden. Auf der einen Seite steht das vermeintlich Konkrete, der Bauaufgabe angepasste. Spezifisch beschreibt den Einzelfall, das Unikat, die Maßanfertigung. Auf der anderen Seite findet sich das vermeintlich Übertragbare. Generisch meint den funktionsoffenen Entwurf, das Eigenschaftslose, das Modellhafte. Wenn auch abstrakt in ihrer Bedeutung, können die beschriebenen „Pole“ großen Einfluss auf die Form von Architektur nehmen. Sie wirken als Argumente im Entwurfsprozess. Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Herausforderungen bleibt aber zu klären, ob sich die beiden Ansätze gleichwertig verhalten. Sind generische und spezifische Form eigentlich gleich gut?

Das Design-Build Studio INVENTORY will das Spannungsfeld von generischer und spezifischer Form anhand einer Möbelserie für die Architekturfakultät diskutieren. Handwerk (Spezifisch) und industrielle Produktion (Generisch) werden dabei im unmittelbaren Gegenüber entworfen, umgesetzt und bewertet. Die 1:1 Prototypen sollen konkret Handlungen im Architekturstudium thematisieren: Modell-Podeste, Plan-Hängungs-Apparate, Lichtquellen, Projektionsflächen, etc. und damit das Inventar des Hauses an der Herrenhäuserstraße um neue Objekte erweitern.

Wenn auch in falscher Reihenfolge, bildet INVENTORY damit den Abschluss einer Trilogie, die analog zu dem seit 2021 laufenden Vortrags- und Rechercheprojekt ‚Architecture in the Age of Neoliberalism‘ vorangetrieben wird. Nach der ‚Almost American Bar‘ (2022), die sich Fragen zum ORNAMENT widmete und dem ‚Soft Palace‘ (2023), der das Thema MONUMENT interpretierte, wird nun der Rückgriff auf den Aspekt FORM vollzogen.

Termine
Einführung Di 9.4. 16-18 Uhr
2x Montag/Dienstag ganztägig

Lehrpersonen
Amelie Bimberg